Defekte Abwasserkanäle werden verantwortlich gemacht für eine kontinuierlich zunehmende Belastung von Grund- und Oberflächengewässern mit so genannten „Spurenstoffen“ (z.B. Humanarzneimittel und alltäglich konsumierte Produkte wie Süßstoffe etc.).
Vor diesem Hintergrund untersuchten geo-id und vier weitere Projektpartner im Rahmen eines fast dreijährigen Untersuchungsvorhabens die Auswirkungen von Schäden an Abwasserleitungen im nicht-öffentlichen Bereich, an Grundstücks- bzw. Hausanschlussleitungen und Grundleitungen. Es sollte geklärt werden, ob sich die Schadstoffe in austretenden häuslichen Abwässern über die Bodenzone bis zum Grundwasser bewegen können (Emissionsseite), und ob sie, einmal dort angekommen, zu einer Beeinträchtigung der Grundwasserqualität führen können (Immissionsseite).
Insgesamt 29 über NRW verteilte Schadstellen konnten im Zeitraum 2015 – 2017 untersucht werden.
Für die Untersuchungen kamen nur solche Schadstellen in Frage, die in offener Bauweise saniert wurden und die eine Exfiltration des Abwassers in den Untergrund erwarten ließen. Die angetroffenen Schadensbilder reichten von Rissbildungen, Rohrbrüchen, verschobenen Verbindungen und Scherbenbildung mit sichtbarem Boden.
Leistungen der geo-id:
Die geo-id GmbH war für die tiefendifferenzierte Entnahme von Bodenproben an den Schadstellen verantwortlich. Die Proben wurden mittels Handschachtungen und Rammkernsondierungen bis zum Grundwasser bzw. bis maximal 4 m unter Rohrsohle gewonnen. Der angetroffene Boden wurde fachgerecht beschrieben und alle Arbeiten sowie die örtlichen Gegebenheiten wurden dokumentiert.
Ggf. anstehendes Grundwasser wurde direkt in der Baugrube aus einem Hilfspegel beprobt. Zusätzlich wurden, sofern möglich, Referenzproben aus nahegelegenen Grundwassermessstellen entnommen. Konnten keine Sicker- und/oder Grundwasserproben, sondern nur Bodenproben gewonnen werden, erfolgte bei erhöhten Spurenstoffgehalten die Abschätzung der Grundwassergefährdung mittels Sickerwasserprognose; zum einen verbal-argumentativ, zum anderen für ausgewählte Standorte und Parameter zusätzlich mathematisch mittels ALTEX-1D. Anhand der Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilungen wurde für relevante Spurenstoffe eine Bewertungsmatrix
Unsere Projektpartner:
Die Leitung über die gesamte Projektlaufzeit lag beim IWW Zentrum Wasser.
Die Emscher Wassertechnik GmbH und die Hochschule Ostwestfalen Lippe waren in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie mit den für die Schadenssanierungen verantwortlichen Baufirmen und Ingenieurbüros u.a. für die Identifizierung konkreter Schadstellen verantwortlich und bewerteten diese vorab hinsichtlich ihrer Eignung für die Untersuchungen.
Die Analysen der Bodenproben und Eluate sowie der Sicker- und Grundwässer erfolgte nach einer Aufbereitung der Proben bei IUTA bei IWW und IUTA.
Die Erstellung des Abschlussberichtes erfolgte bis Mitte 2018 je nach Aufgabenschwerpunkt der Projektpartner gemeinschaftlich.
Wir bedanken uns bei den Vertretern des Umweltministeriums NRW, des Begleitkreises und unseren Projektpartnern recht herzlich für die konstruktive und freundliche Zusammenarbeit.